Wofür steht EVU?
Aktualisiert: 24. Okt. 2022
Die Abkürzung EVU steht für Energieversorgungsunternehmen. Im engeren Sinne bezieht sich dies hauptsächlich auf Elektrizitätsversorger, im weiteren Sinne aber auch auf die Lieferung von Gas, Fernwärme, Erdöl, Kohle oder Holzpellets – und somit auf jedes Unternehmen, das in der Energiewirtschaft Kraftstoff produziert, verteilt und verkauft.
Die Energieversorger sind die Ansprechpartner in allen EEG-Belangen. Über sie wird unsere solare Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Sie überweisen die Vergütung und sind unsere technischen Ansprechpartner.

Spannung im Netz
In Deutschland gibt es derzeit mehr als 1.100 Stromlieferfirmen. Die Fernübertragungsnetze, die in der Regel mit 1.100 bis 2.200 KiloVolt Netzspannung betrieben werden, sind im Besitz der vier Energiekonzerne E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall.
Das sogenannte Niederspannungsnetz, das Haushalte und Gewerbebetriebe mit 230 bis 1.000 Volt versorgt, gehört hingegen zumeist regionalen Stromanbietern, wie etwa Stadtwerken. Aber auch Bürgergenossenschaften zählen zu den Betreibern. Zwischen den örtlichen Energieversorgern gibt es mitunter große Unterschiede. Manche haben einen Stamm von weniger als 5.000 Endverbrauchern, manche von mehreren Hunderttausend.
Erfolgreiche Stromrebellen
Bürgernahe Energieversorger sind oft jüngere Unternehmen, die ein ideelles Interesse am Fortschreiten der Energiewende mitbringen und daher nicht ausschließlich gewinnorientiert vorgehen – anders als im Fall der großen Versorger, die Grünstrom- oder Regionalstrom in erster Linie als Teil ihres Produktportfolios aufführen.
Vorbild für viele regionale Stromversorger ist vor allem eine Bürgerinitiative aus Schönau im Schwarzwald. Die „Stromrebellen“ gründeten sich nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986. Mit ihrem Konzept des Regionalstroms aus Erneuerbaren Energien sind sie so erfolgreich geworden, dass daraus ein bundesweit tätiges Unternehmen wurde.
Die Elektrizitätswerke Schönau avancierten zum Vorbild vieler ähnlich gelagerter Initiativen. Aus den 1.700 Stromkunden vor Ort wurden im Zuge der Energiewende seit 1998 über 200.000 Kunden, die über die EWS Grünstrom und Biogas beziehen.